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Anita Lasker-Wallfisch im Jüdischen Museum Berlin

Anita Lasker-Wallfisch im Interview, 2007

Anita Lasker-Wallfisch im Interview, 2007

Online-Anwendung "Lernen mit Interviews"

Online-Anwendung "Lernen mit Interviews"

News vom 29.05.2018

Bereits gestern, am 28. Mai 2018, trat Anita Lasker-Wallfsch bei einem Zeitzeugengespräch im Jüdischen Museum Berlin auf. Aufgrund der großen Nachfrage wird ein zweiter Termin angeboten. Dieser findet heute, am 29. Mai, um 19 Uhr im Goßen Saal des Jüdischen Museums statt. Interessierte können sich auf den Seiten des Jüdischen Museums kurzfristig für die Veranstaltung anmelden. Diejenigen, die auch am zweiten Termin nicht teilnehmen können, können sich hier alternativ auch den Livestream vom gestrigen Gespräch anschauen.

Für diese Gesprächsreihe "Zeitzeugen im Gespräch – Erfahrungen und Schicksale deutscher Juden im Nationalsozialismus" hat das Jüdische Museum Berlin Zeitzeuginnen und Zeitzeugen eingeladen, die einem breiteren Publikum von ihren Schicksalen während der Zeit des Nationalsozialismus erzählen. Alle Zeitzeuginnen und Zeitzeugen sind dem Jüdischen Museums Berlin als Stifterinnen und Stifter eng verbunden. Eine Vorstellung der von ihrer gestifteten Objekte, Dokumente und Fotografien sowie Lesungen aus autobiografischen Texten oder Ausschnitte aus Filmen gehen den Gesprächen voraus.

Die Musikerin und Auschwitz-Überlebende Anita Lasker-Wallfisch berichtete in zahlreichen Interviews über ihre Kindheit in Breslau, ihre Verfolgung als Jüdin, ihre Zwangsarbeit im Frauen-Orchester Auschwitz, ihre Befreiung aus dem KZ Bergen-Belsen, ihre Auswandferung nach Grobritannien, ihre Arbeit als Cellistin und ihr Engagement in der Erinnerungs- und Bildungsarbeit.

Im Jahr 2006 gab sie Christoph Thonfeld ein 3,5-stündiges lebensgeschichtliches Interview, das im Online-Archiv "Zwangsarbeit 1939-1945" abrufbar ist. Ein darauf basierender 30-minütiger Interviewfilm ist Bestandteil der Online-Anwendung "Lernen mit Interviews: Zwangsarbeit 1939-1945".

Diese Lernumgebung ist ein kompetenzorientiertes Unterrichtsangebot für Schülerinnen und Schüler ab 14 Jahren. Im Mittelpunkt stehen Lebensgeschichten ehemaliger Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter. Sieben Mitglieder unterschiedlicher Opfergruppen berichten von ihren Erfahrungen in Lagern und Fabriken, dem Verhalten der Deutschen und ihrem Leben danach. Zwei Hintergrundfilme informieren über Zwangsarbeit und Entschädigung sowie Oral History. Infotexte und Methodentipps, Zeitleiste und Lexikon, Dokumente und Karten helfen bei der Kontextualisierung. Die Aufgaben können direkt im Arbeitsfenster der Lernumgebung bearbeitet werden.

Die Arbeitsvorschläge sind für unterschiedliche Niveaustufen aller Schulformen geeignet und auf eine 90-minütige Unterrichtseinheit abgestimmt. Transkripte und Übersetzungen, Navigation und Aufgaben, Arbeitsfenster und Portfolio-Funktion erlauben ein forschendes Lernen im Regelunterricht, bei Projekttagen und Präsentationsprüfungen. Lehrkräfte können eigene Aufgabenstellungen ergänzen. Didaktische Kommentare und die Merk- und Notizfunktion unterstützen eine effektive und gruppenspezifische Vorbereitung des Unterrichts.

Das Archiv "Zwangsarbeit 1939-1945", die Lernumgebung "Lernen mit Interviews: Zwangsarbeit 1939-1945" und vergleichbare Lernumgebungen für tschechische und russische Schülerinnen und Schüler wurden entwickelt vom Center für Digitale Systeme der Freien Universität Berlin und ihren Kooperationspartnern mit Unterstützung der Stiftung "Erinnerung, Verantwortung und Zukunft". Auch die neue Lernumgebung "Zeugen der Shoah" arbeitet mit einem Interviewfilm von Anita Lasker-Wallfisch.

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