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6. Internationale Summer School der Multimedialen Archive

Universitätsbibliothek

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Bildquelle: Bernd Wannenmacher

20 internationale Alumni lernen die wissenschaftliche Arbeit mit Oral-History-Archiven zu Nationalsozialismus und Zwangsarbeit kennen.

News vom 04.06.2014

Zum sechsten Mal bietet die Freie Universität Berlin internationalen Nachwuchswissenschaftler(inne)n im Rahmen einer Summer School die Möglichkeit in die interdisziplinäre wissenschaftliche Arbeit mit Oral-History-Archiven zu Nationalsozialismus und Zwangsarbeit eingeführt zu werden.

Die diesjährige Summer School widmet sich der Erinnerung an die NS-Zwangsarbeit. Das Zwangsarbeits-System des nationalsozialistischen Deutschland war eines der größten der Geschichte: Über zwanzig Millionen ausländische Zivilarbeitskräfte, KZ-Häftlinge und Kriegsgefangene wurden gezwungen, im Verlauf des Zweiten Weltkriegs im deutschen Reich und den besetzten Gebieten zu arbeiten. Als Menschenmaterial für die Produktion in der Rüstungsindustrie, der Landwirtschaft und in Versorgungsbetrieben missbraucht, wurden sie zu Zwangsarbeiter(inne)n der Deutschen.

Mit dem wachsenden zeitlichen Abstand zum Nationalsozialismus sind immer weniger Zeug(inn)en in der Lage ihre persönlichen Erinnerungen direkt weiterzugeben. Damit kommt Oral-History-Interviews eine wachsende Bedeutung als erinnerungskulturelle und wissenschaftliche Quellen zu. So wird bei der Erforschung, Darstellung und Vermittlung der NS-Geschichte verstärkt auf Erinnerungsberichte zurückgegriffen.

In den vergangenen Jahrzehnten wurden in unterschiedlichen z.T. groß angelegten Projekten die Lebensgeschichten und Erinnerungen von Überlebenden dokumentiert, erschlossen und für Bildung und Forschung zur Verfügung gestellt. Die Freie Universität Berlin bietet den Zugang zu drei solchen Oral-History-Sammlungen an: dem „Visual History Archive des USC Shoah Foundation Institute“, dem Archiv „Zwangsarbeit 1939-1945“ sowie dem Archiv „RefugeeVoices“.

In diesem Jahr werden die Teilnehmer(innen) vom 17. bis 23. August rund um das Thema „Erinnern an NS-Zwangsarbeit“ in die wissenschaftliche Analyse von Oral-History-Quellen eingeführt. Vorträge verschiedener Wissenschaftler(innen) setzen sich mit den Methoden und der Praxis der Oral History auseinander, thematisieren wichtige Forschungsaspekte zur NS-Zwangsarbeit und der Entschädigungspolitik, und geben Einblicke in die europäische Erinnerungskultur. Exkursionen zu Berliner Gedenkstätten ergänzen das Programm. Wichtiger Bestandteil der Summer School sind auch mehrere Praxiseinheiten, in denen die Teilnehmer(innen) in Gruppenarbeit intensiv mit lebensgeschichtlichen Erinnerungsberichten arbeiten.

Das vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) geförderte Angebot richtet sich an Personen, die in der Vergangenheit als internationale (ausländische) Studierende oder Gastwissenschaftler(innen) ein oder mehrere Semester an einer deutschen Hochschule studiert oder geforscht haben und an der wissenschaftlichen Beschäftigung mit Oral History zum Nationalsozialismus interessiert sind.

Die Summer School ist für die Teilnehmenden kostenfrei. Die Freie Universität kommt für Unterkunft und Verpflegung auf. Außerdem wird ein Zuschuss zu den Reisekosten gewährt.

Die Arbeitssprache der Summer School ist Deutsch.

Die Online-Bewerbung ist bis zum 15.06.2014 auf dieser Seite möglich.
Die ausgewählten Teilnehmer(innen) werden voraussichtlich bis Anfang Juli 2014 benachrichtigt.

Zum Bewerbungsformular »

FAQs zur Summer School 2014 »

Kontakt

Freie Universität Berlin
Center für Digitale Systeme (CeDiS)
Multimediale Archive
Ihnestrasse 24
14195 Berlin


Tel: 030 838 52533
Fax: 030 838 52843
E-Mail: vha-summer-school@cedis.fu-berlin.de