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Zeitzeugengespräch mit Paul Schaffer

Am 4. Oktober 2012 sprach die Historikerin Ingrid Schupetta im Rahmen der Tagung „Erinnern an Zwangsarbeit. Zeitzeugen-Interviews in der digitalen Welt“ in Berlin mit Paul Schaffer, einem Auschwitz-Überlebendem und Zeitzeugen aus dem Online-Archiv "Zwangsarbeit 1939-1945".

Zeitzeugengespräch mit Paul Schaffer, 4. Oktober 2012. In Zusammenarbeit mit dem Institut Français Berlin, dem Hochschulbüro Potsdam der französischen Botschaft und dem Metropol-Verlag, Dauer 1:57:22. Produktion: Center für Digitale Systeme (CeDiS). © Freie Universität Berlin, 2012

Der jüdische Wiener Paul Schaffer floh 1938 mit 14 Jahren über Belgien nach Frankreich. Nach seiner Deportation nach Auschwitz musste er in einem Außenlager für Siemens Zwangsarbeit leisten. Er ist einer von 590 ehemaligen Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern, deren lebensgeschichtliche Erinnerungen im digitalen Interview-Archiv „Zwangsarbeit 1939-1945“ bewahrt werden.

Biografische Daten

  • 1924 Geburt in Wien
  • 1938 Nach dem Novemberpogrom Flucht nach Belgien, 1940 weiter nach Frankreich
  • 1941 Einweisung ins Familienlager Agde / Südfrankreich, Trennung vom Vater
  • 1942 Trennung von Mutter und Schwestern, Deportation in die Zwangsarbeitslager Tarnowitz und Schoppinitz
  • 1943 Verlegung nach Auschwitz-Birkenau
  • 1944 Zwangsarbeit für Siemens-Schuckert im Außenlager Auschwitz-Bobrek
  • 1945 „Evakuierung“ aus Auschwitz durch Todesmarsch Richtung Westen, Flucht von einem fahrenden Kohlewaggon, Rückkehr nach Frankreich
  • 1948 Heirat
  • ab 1956 Aufbau einer Firma zur Bearbeitung von Plastikmaterialien in Soisson bei Paris
  • 1965 Aussage im Frankfurter Auschwitz-Prozess
  • seit den 1980er Jahren Auftritte als Zeitzeuge in Schulen
  • 2002 Autobiographie „Le soleil voilé“ (2010 auf deutsch: "Als ich in Auschwitz war")
  • stirbt im August 2020 in Wien