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Neuer Themenfilm: "Gute Deutsche, schlechte Deutsche"

Nahezu drei Millionen Frauen, Männer und Kinder aus Polen mussten unter dem nationalsozialistischen Regime Zwangsarbeit in Deutschland leisten. Im neuen Themenclip "Gute Deutsche, schlechte Deutsche" sprechen zwei polnische Zeitzeugen von ihren unterschiedlichen Erfahrungen mit einzelnen Deutschen während dieser Zeit.

News vom 16.02.2015

Die Polen-Erlasse vom März 1940 sollten das Verhältnis zwischen der deutschen Bevölkerung und den polnischen Zwangsarbeitern während der Arbeit und im Alltag regeln. Die meisten Deutschen ließen sich auch von den rassistischen Prinzipien leiten und behandelten entsprechend ihre polnischen Arbeiter. Viele waren eingeschüchtert und verhielten sich ähnlich. Dementsprechend erfuhren die polnischen Zwangsarbeiter bei der Arbeit, in den Unterkünften und auf den Straßen meistens Ablehnung, Feindseligkeit und Verachtung.

Andererseits gab es unter den Deutschen nicht wenige, die die Polen menschlich, manchmal sogar freundlich behandelten. So wird in fast jedem Zeitzeugeninterview aus Polen der Erinnerung an die schlechten Deutschen eine positive Geschichte entgegengesetzt. Bezeichnend ist dabei eine Art innerer Verpflichtung, an jene „Anständigen“, „Rechtschaffenen“ und „Guten“ zu erinnern, sie möglichst mit Namen zu nennen und so zu würdigen.

Der neue Themenclip "Gute Deutsche, schlechte Deutsche" präsentiert Ausschnitte aus lebensgeschichtlichen Interviews mit zwei Menschen: Zdzisław D. leistete ab 1942 Zwangsarbeit in einer Munitionsfabrik bei Dannenberg in Niedersachen. Nachdem ihm zwischenzeitlich die Flucht gelang, wurde er 1942 erneut deportiert und arbeitete daraufhin in der gleichen Stadt bis 1945 als Bäcker. Die zweite Zeitzeugin, Janina Halina G., musste zwischen 1943 und 1945 in einem Rüstungsbetrieb der AEG in Henningsdorf bei Berlin Zwangsarbeit verrichten. Die gesamten Interviews können im Online-Archiv "Zwangsarbeit 1939-1945" angesehen werden.