Die Entstehung der Interview-Sammlung
Das Archiv "Zwangsarbeit 1939-1945" präsentiert eine Sammlung von Zeitzeugen-Erinnerungen, die 2005 bis 2006 im Rahmen des Projekts "Dokumentation lebensgeschichtlicher Interviews mit ehemaligen Sklaven- und Zwangsarbeitern" entstand.
Knapp 600 Überlebende der nationalsozialistischen Zwangsarbeit erzählten ihre Lebensgeschichte in ausführlichen Audio- und Video-Interviews. Historisch versierte und persönlich engagierte Interview-Teams von 32 Institutionen in 26 Ländern führten die Gespräche und erarbeiteten die dazugehörigen Materialien.
Die methodische Anleitung mittels dreier Seminare und anhand von Interview-Richtlinien übernahm der Oral-History-Experte Alexander von Plato.
Die Koordination des von der Stiftung "Erinnerung, Verantwortung und Zukunft" finanzierten Kooperations-Projekts lag beim Institut für Geschichte und Biographie der FernUniversität Hagen (PD Dr. Alexander von Plato, Dr. Almut Leh, Dr. Christoph Thonfeld).
Entstehung, Inhalt und Ergebnisse der dem Projekt "Zwangsarbeit 1939 - 1945" zu Grunde liegenden Interview-Sammlung werden auch in der Publikation "Hitlers Sklaven" geschildert. In dem 2008 erschienenen Buch analysieren zahlreiche Beteiligte des "Internationalen lebensgeschichtlichen Dokumentationsprojekts zur Sklaven- und Zwangsarbeit" auf rund 500 Seiten Erfahrungen und Erinnerungen verschiedener Opfergruppen in unterschiedlichen Ländern.
Zu den 32 Interview-Projekten gehörten wissenschaftliche Einrichtungen ebenso wie erfahrene Projektgruppen aus Stiftungen und zivilgesellschaftlichen Initiativen.
Ende 2007 begann die Aufbereitung der Sammlung an der Freien Universität Berlin und dem Deutschen Historischen Museum. Die von den Interview-Projekten erstellten Teilsammlungen bilden die Grundstruktur des Interview-Archivs.
- Interview-Richtlinien
- Experten-Interview mit Alexander von Plato über die Entstehung der Sammlung